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wichtige Modelle der Entwicklung über die Lebensspanne beschreiben und ihre Bedeutung für die Entstehung von Krankheit und Gesundheit erklären können.

Grundannahmen zur Entwicklung
  • Traditionelle Definition
    • Stufenmodell: Entwicklung als Veränderungsreihe mit mehreren Schritten
    • Stufenabfolge unidirektional und irreversibel
    • Entwicklung universell (nicht personen-/kulturspezifisch)
  • Moderne Leitlinie
    • Entwicklung als 
      • Lebenslanger
      • Modifizierbarer
      • „Plastischer“
      • Multidirektionaler
      • Multidimensionaler
      • Kontextgebundener 
    • Prozess
  • Zentrale Einflussfaktoren
    • Anlage
      • Modell der individuellen Genom-Umwelt-Wechselwirkung
        • Umwelt-Verhalten-Neuronale Aktivität-Genetik stehen in ständigem Austausch miteinander
    • Fetale Programmierung
      • Scheint Rolle für späteres Krankheitsrisiko zu haben
      • Vgl. Latenzmodell
    • Frühkindliche Entwicklung
      • Modell der psychosexuellen Entwicklung nach Freud
      • Bindungstheorie nach Bowlby, Ainsworth
    • Lebenslange Entwicklung
      • Modell der psychosoziale Entwicklungsstufen nach Erikson

1) Psychosexuelle Entwicklung nach Freud
  • Grundannahmen des Menschenbildes
    • biologisch determinierte Triebe Abfuhr oder Befriedigung
    • Selbsterhaltungstrieb: körperliche Bedürfnisse
    • Sexualtrieb: sexuelles Verlangen, Arterhaltung
      • erfordert unmittelbare Befriedigung auch durch Fantasien und Träume
      • Lustprinzip/ Libido: Quelle der Energie für sexuelle Impulse
      • Sexuelles Begehren: alles, was körperliches Lustempfinden hervorruft
  • Heutige Bedeutung
    • Kritik: schwer überprüfbar, Fokus auf Sexualtrieb/Störungen
    • Bedeutung der Kindheit festgestellt
    • Bedeutung früherer Erlebnisse festgestellt
  • Phasen der Entwicklung nach Freud

2) Bindungstheorie nach Bowlby, Ainsworth
  • Grundannahmen
    • Kind hat ein angeborenes Bedürfnis, enge und intensive Gefühlsbindung an die Mutter einzugehen
      • ab. ca. 9 Lebensmonat: “fremdeln” Erkundungsverhalten nimmt zu
    • Bindungsverhalten wird nur in unvertrauten oder ängstigenden Situationen aktiviert
      • →Bindungsverhalten: z.B. Schreien, Hinterherkrabbeln, Klammern
    • Evolutionäre Bedeutung: Schutz des Kindes vor Gefahr, Verlorengehen bringt Erwachsene in die Nähe des Kindes
    • Variation zwischen Kindern im Bindungsverhalten und Stabilität über Entwicklung Unterschiede im erwachsenen Beziehungsverhalten
    • Frühe aversive Erfahrungen (Vernachlässigung, Missbrauch, multiple Verluste von Bezugspersonen) Störungen des Bindungsverhaltens
  • Experiment: Fremde-Situation-Test
    • 1. Bezugsperson (BP) und Kind betreten einen Raum mit Spielzeugen
    • 2. Kind kann die Umgebung erkunden. BP als sichere Basis für Erkundungsverhalten
    • 3. Fremde Person (FP) tritt ein und unterhält sich mit BP
    • 4. BP verlässt den Raum, FP bleibt beim Kind
    • 5. BP kommt wieder, FP geht.
    • 6. BP verlässt den Raum, Kind ganz allein.
    • 7. FP Tritt ein.
    • 8. BP kommt wieder, FP verlässt Raum.
  • Bindungstypen nach Ainsworth

3) Psychosoziale Entwicklungsstufen nach Erikson
  • Grundannahmen
    • Entwicklung dauert lebenslang
    • Entwicklung der Ich-Identität im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen und Wünschen des Kindes/ Individuums und den sich verändernden Anforderungen der sozialen Umwelt
      • Ich-Identität: Grundmuster der Persönlichkeit, in denen Menschen sich unterscheiden und als Individuen verorten
  • Entwicklungsstufen
    • 1) (Ur-)Vertrauen vs. (Ur-)Misstrauen
      • 0-1,5 Jahre
      • Bezugsperson Mutter
      • Urvertrauen: Kind kann sich völlig auf Liebe, Nähe und Schutz der Mutter verlassen
      • Urmisstrauen: Kind kann das nicht
    • 2) Autonomie vs. Scham und Zweifel
      • 1,5-3 Jahre
      • Bezugspersonen Eltern
      • Autonomie: Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Drang, etwas zu tun
      • Scham und Zweifel: Angst minderwertig zu sein, wichtig um Gefühle/Bedürfnisse anderer berücksichtigen
    • 3) Initiative vs. Schuldgefühl
      • 3-5 Jahre
      • Bezugspersonen Eltern/Geschwister
      • Initiative: Anstoß eigener Handlungen, den “ersten Schritt” machen.
      • Schuldgefühl: soziale Emotion als Folge einer bewussten falschen Tat nicht alles gut
    • 4) Werksinn vs. Minderwertigkeit
      • 5 Jahre - Pubertät
      • Bezugspersonen Eltern/Schule/Peers
      •  Werksinn: Wille, etwas Wichtiges und Nützliches zu leisten Zusammenhang Leistung-Erfolg
      • Minderwertigkeitsgefühl: Gefühl der Unvollkommenheit nicht alles möglich
    • 5) Identität vs. Identitätsdiffusion
      • Pubertät - Adoleszenz
      • Bezugsperson Peer-Group, Ideale, Vorbilder
      • Person erkennt sich an und hat das Gefühl, sie wird gebraucht, Ablösung von den Eltern
    • 6) Intimität vs. Isolierung
      • Frühes Erwachsenenalter
      • Bezugspersonen Freund:innen, Berufskolleg:innen, Partner:in
      • Intimität: Zustand tiefster Vertrautheit
      • Isolierung: Mangel an Sozialkontakten
    • 7) Generativität vs. Stagnation
      • Mittleres Erwachsenenalter
      • Bezugspersonen Partner:in, Berufskolleg:innen, Freund:innen, Kinder
      • Generativität: eigene Kinder großziehen, für die nächste Generation sorgen, Wissen, Ressourcen, Erfahrungen teilen
      • Stagnation: keine Fortpflanzung, Egozentrismus, Desinteresse an der Weitergabe von Werten und Ressourcen
    • 8) Integrität vs. Verzweiflung
      • Spätes Erwachsenenalter
      • Bezugsperson “alle”
      • Integrität: eigenen Lebenslauf mit allen Erfolgen und Niederlagen (z.B. auch Krankheiten) akzeptieren und als bedeutungsvoll anerkennen
      • Verzweiflung: Zweifel am Sinn des Lebens, Vergeblichkeit, Enttäuschung, Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben